Hintergrundwissen – SDG 10

Die act4change-Kampagne hat sich das SDG 10 (Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern) vorgenommen und möchte dazu beitragen Ungleichheiten abzubauen. Das ist ein großes, wichtiges und sehr komplexes Ziel. Um einen Überblick dafür zu bekommen, was das bedeuten kann, haben wir dir hier ein paar Infos zur Agenda 2030, den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen sowie speziell zum SDG 10 zusammengestellt. Zum weiter ins Thema Eintauchen, haben wir dir auch noch ein paar Links angehängt. Viel Spaß beim Durchlesen!

Die Agenda 2030
Am 25. September 2015 wurde auf dem UN-Gipfel in New York die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet. Sie hat die Form eines globalen Zukunftsvertrags und enthält 17 nachhaltige Entwicklungsziele („Sustainable Development Goals“, SDGs). Die Agenda 2030 ist das erste internationale Abkommen, in dem das Prinzip der Nachhaltigkeit mit Armutsbekämpfung und ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung verknüpft wird. Zu den 17 Zielen gehören unter anderem Armut und Hunger beenden, die Bereitstellung hochwertiger Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, Klima- und Umweltschutz, erschwingliche und saubere Energie sowie verantwortungsbewusster Konsum und Produktion. Die 17 Ziele sollen von den Regierungen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft bis 2030 umgesetzt werden und ein gutes Leben für Alle überall ermöglichen. Sie sollen Frieden fördern und dazu beitragen, dass alle Menschen in Freiheit und einer intakten Umwelt leben können.

Das SDG 10
Die Verringerung der Ungleichheiten und die Sicherstellung, dass niemand zurückgelassen wird, sind integraler Bestandteil der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das SDG 10 – Abbau von Ungleichheiten – zielt darauf ab, allen Menschen gleiche Chancen auf Teilhabe an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu ermöglichen. Da Ungleichheit sehr vielschichtig ist und die Chancen eines Menschen stark von sozialen Merkmalen wie familiärem, kulturellem oder religiösem Hintergrund, Geschlecht, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Alter, Behinderung und Zugang zu Bildung und Einkommen abhängen, müssen all diese Merkmale mitgedacht werden. Verschiedene Unterdrückungssysteme – wie das Patriarchat, Rassismus, Klasse oder auch Kapitalismus – wirken oft gemeinsam und haben massive Auswirkungen auf die Möglichkeiten von Menschen, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen. Ungleichheit geht oft mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung einher und begrenzt daher die Möglichkeiten von Individuen oder ganzen Bevölkerungsgruppen.

Wie können Ungleichheiten abgebaut werden?
Um Ungleichheiten zu verringern, muss daher zum einen mehr gegen Diskriminierung getan und die gesellschaftliche Teilhabe gefördert werden, und zum anderen ein Umdenken hin zu einer gerechteren Ressourcenverteilung stattfinden! Dabei ist es zentral, die Kluft zwischen Arm und Reich in und zwischen Gesellschaften, in denen diese Gegensätze fortbestehen, zu verringern. Die Ungleichheiten bei Einkommen und Vermögen sind gravierend und haben sich weltweit vergrößert: Die reichsten 1 % der Weltbevölkerung kontrollieren heute 38 % des weltweiten Vermögens, wobei die ärmere Hälfte nur zwei Prozent besitzt. Während staatliches Vermögen in reicheren Ländern schrumpft, wächst Privatvermögen (siehe World Inequality Report 2022). Eine Umverteilung von Reichtum scheint damit besonders relevant, denn so könnte Kapital zum Beispiel ins Bildungssystem und die Demokratiebildung, Gesundheit, Anti-Diskriminierungs- oder auch Klimaschutzmaßnahmen gesteckt werden. In die Verringerung der Ungleichheiten zu investieren bedeutet auch, in alle Bereiche der nachhaltigen Entwicklung (die 17 Ziele der Agenda 2030), der Einhaltung planetarer Grenzen, der Beseitigung der Armut und der Abkehr von profitorientiertem wirtschaftlichem Wachstum zu investieren.

Ein paar Fragen zum Nachdenken:
Wie können wir als Gesellschaft dazu beitragen, in Zukunft allen Menschen ein gutes Leben in Würde und Gleichberechtigung zu ermöglichen? Was können wir individuell oder kollektiv dafür tun, um Diskriminierung zu erkennen und etwas dagegen zu tun? Wie kann gesellschaftliche Teilhabe und Mitbestimmung aller gefördert werden?

 

 

Ausführliche Informationen über die Agenda 2030 und ihre 17 Entwicklungsziele findest du auf der Seite von SDG Watch und bei der DKA. Das SDG 10 und seine Unterziele sind hier einsehbar.

Infos zu den SDGs von Seiten der Vereinten Nationen:
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030.html

Und Infos zur Umsetzung der SDGs in Österreich:
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030.html